Ein Bericht, der im Intranet der Volkswagen AG am 12. März 2015 veröffentlicht wurde und bereits 24h später 6697 mal besucht war, 21x 5 Sterne (Höchstpunktzahl) erreichte hatte und 11x überaus positiv kommentiert wurde…
… Heute am 11.05.15 waren es 10.047 Besuche und 30x 5 Sterne sowie 17 Kommentare!
Mit einem Amarok Konvoi von Windhoek nach Malawi
Schulen in Malawi entsprechen schon auf den ersten Blick nicht dem gewohnten Bild, das wir Mitteleuropäer von diesen Einrichtungen haben: Gebäude ohne Dächer und Klassenstärken von 80 afrikanische Schülerinnen und Schülern, die bei Unterrichtsbeginn vor der Schule warten, sind keine Seltenheit. Noch nie habe ich so viele Kinder in einem kleinen Klassenraum gesehen…
Mich macht es zufrieden etwas für Andere zu tun. Vor allem, wenn ich sehe, dass ich damit etwas bewegen kann. Als mir ein ehemaliger Kollege von der Bildungsinitiative „go4school“ erzählte, war ich richtig begeistert und wollte Teil des Projekts sein. Es ergab für mich einen Sinn, mich gerade hier sozial zu engagieren, weil ich sah, wo ich meine Kenntnisse einbringen konnte:
Die Hilfsorganisation „Opportunity International Deutschland“ hatte sich zum Ziel gesetzt eine erste Bildungsrallye für Afrika zu organisieren um Schulprojekte mit Hilfe von Mikrofinanzierung zu unterstützen. 2013 ging der Erlös (aus dem Verkauf der Fahrzeuge und der Sponsorengelder) an Schulen in Ghana. Da das Projekt ein voller Erfolg war, sollte es fortgesetzt werden. Im Februar dieses Jahres ging es daher mit einem Konvoi von 17 Amarok, die Volkswagen Nutzfahrzeuge als Spende zur Verfügung stellte, 14 Tage lang quer durch Afrika nach Malawi. Beide Reisen begleite ich als offizieller Tour-Fotograf, da ich nebenberuflich ein Fotostudio in Hillerse betreibe. (…)
Mein Auftrag, die go4school-Bildungsrallye fotografisch zu dokumentieren, erforderte eine intensive Vorbereitung. Besonders die Zusammenstellung der erforderlichen Foto-Ausrüstung (und deren Versicherung), welches als Handgepäck mitgeführt werden sollte, hat mir großes Kopfzerbrechen bereitet. Das Ergebnis: 28 Kilogramm Fotoausrüstung wurde auf zwei Handgepäckstücke verteilt. Ich war gespannt, wie sich das südliche Afrika von der ersten Bildungsrallye 2013 in Westafrika in Bezug auf Bevölkerung, Kultur, Natur und Tierwelt und Hilfsprojekte unterscheiden würde.
Der Amarok Konvoi mit 46 Teilnehmern – vom Studenten bis zum Unternehmer – startete Anfang Februar in Windhoek, Namibia. Unser Rallye-Ziel: das etwa 4000 Kilometer entfernte Malawi. Auf der ersten Etappe besuchten die Rallyeteilnehmer ein Schulheim in Otavi. Die Kinder des Schulheims freuten sich sehr über unseren Besuch. Auf der sich anschließenden Fahrt nach Rundu ließ ich es mir nicht nehmen mit einigen anderen Rallyeteilnehmern die Strecke offroad zu bewältigen: Etwa 150 Kilometer mit durchschnittlich 40 Kilometern pro Stunde entlang eines trockenen Flussbettes! Vier Stunden harte Fahrarbeit, aber vor allem großer Fahrspaß und unglaubliche Landschaftseindrücke.
Am 5. Februar stand dann für die 17 Amarok die Grenzüberschreitung nach Sambia an. Von Livingstone führte die Route nach Lusaka. Auf dieser Fahrt hatten wir erstmals mit starken Regenfällen zu kämpfen. Fünf Tage später starteten wir schließlich von Chipata aus in Richtung Lilongwe in Malawi. Die Grenzüberquerung dauerte knapp drei Stunden, dann waren Fahrer und Fahrzeuge wohlbehalten im Zielland. In Malawi angekommen, wurden wir auch direkt von Opportunity Malawi herzlichst empfangen.
Während der folgenden vier Tage erhielten wir die einzigartige Möglichkeit verschiedene Hilfsprojekte von Opportunity vor Ort zu besuchen: eine weiterführende Schule und einen Maisbauern in Kasungu, eine Schule sowie einen Teebauern in Mulanje und zwei Kleinbäuerinnen in Salima. Auf unserer Fahrt quer durch Malawi waren wir oft überwältigt von der wunderschönen grünen, vielfältigen und bergigen Landschaft dieses Landes. Am letzten Tag in Blantyre angekommen, zeigten die Tachostände der Amarok einen Endkilometerstand von 4600 gefahrenen Kilometern. Auch diese zweite Bildungsrallye für Afrika war ein voller Erfolg, so konnten wir gemeinsam einen sechsstelligen Betrag für Schulprojekte in Malawi zur Verfügung stellen.
Es gab viele kleine Dinge, die mich nachhaltig beeindruckt und sehr bewegt haben: zum Beispiel die Freundlichkeit der Menschen, egal wo wir waren, sowie die Ausgeglichenheit und Ruhe der Menschen. In einem afrikanischen Sprichwort heißt es: „Ihr habt die Uhr, wir haben die Zeit!“ Der Einblick in die verschiedenen Hilfsprojekte war beeindruckend. Für mich war es sehr positiv, dass die relativ große Gruppe von 46 Teilnehmern in 17 Fahrerteams erstaunlich gut und harmonisch funktioniert hat. Alle meine Erwartungen wurden übererfüllt und es wird noch lange Zeit dauern, bis ich alle meine Eindrücke verarbeitet habe!
Aus meiner Sicht ist die Hilfe zur Selbsthilfe ein entscheidender Beitrag für eine nachhaltige Entwicklungshilfe. Aus dieser Überzeugung heraus ist die Hilfe über Mikrokredite beispielsweise an Bildungsunternehmer ein großartiger und wirksamer Beitrag, Entwicklungshilfe zu leisten. Eine Fortsetzung der go4school Bildungsrallye ist geplant. Neben Afrika steht auch Mitte- und Südamerika auf der Liste für ein mögliches Ziel und ich möchte gerne wieder dabei sein!
HINWEIS: Hinweise auf Personen und Zahlen sowie Werbung durften verständlicherweise im Volkswagen Intranet nicht veröffentlicht werden und fehlen daher im Artikel.
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