Faszination Serengeti
Von unserer Traumhaften Lounge am Kraterrand des Ngorogoro Nationalparks ging es früh morgens los in die Serengeti! (::: 150km :::).
Nach Einfahrt in den Serengeti Nationalpark (NP) durchquerten wir die offene Kurzgrasebene als plötzlich links neben der Straße zwei Gepharden auf einer Anhöhe ihr Revier observierten. Der Anblick war überwältigend!
Der zweite Teil beschäftigt sich mit weiteren „tierischen“ Begegnungen.
Am Wegesrand
Der Ngorongoro Park geht nahtlos in den Serengeti Nationalpark über. Dieser weltbekannte Nationalpark umfasst eine Fläche von 14.763 Quadratkilometern. Abgeleitet aus der Massai-Sprache bedeutet „Siringitu“ „das endlose Land“ bzw. „die endlose Ebene“. Im artenreichsten Tierschutzgebiet Tansanias findet man u. a. Gnus, Gazellen, Impalas, Zebras, Elefanten, Löwen und unzählige Vogelarten. Tansanias ältester und beliebtester Nationalpark ist zudem berühmt für die sich jährlich wiederholende Wanderungszeit – während der sechs Millionen Hufe über die offenen Ebenen stampfen und sich mehr als 200.000 Zebras und 300.000 Thomson Gazellen dem Zuge der Gnus nach frischen Weidegründen anschließen. Sie durchwandern im Laufe eines Jahres die komplette Serengeti von Norden nach Süden ins angrenzende Masai Mara und zurück. Auch in Zeiten, zu denen keine Wanderungen stattfinden, bietet der Serengeti Nationalpark seinen Besuchern zahlreiche eindrucksvolle Tierschauspiele.
Die Serengeti ist eines von Afrikas komplexesten und am wenigsten gestörten Ökosystemen, das sich zwischen staubiger Sommertrockenheit bis zu grünem Winter und üppigem Frühling bewegt. Im Mittelpunkt steht die Savanne mit verstreuten Akazien. Zum Süden hin liegen weite offene Kurzgrasebenen, zum Norden hin von Dorngehölz bedecktes Langgrasland, entlang der Flüsse Galeriewald und im hügeligen westlichen Korridor umfangreiche Wälder und schwarze Lehmpfannen.
Den Lebensraum der Tiere zu schützen bedeutet gleichzeitig, die Rechte der einheimischen Bevölkerung zu beschneiden. Die ursprünglichen Bewohner des Parks wurden in den 1950er Jahren umgesiedelt und durften ihr Land nicht mehr betreten. Zum Ausgleich wurde versucht, die Lebenssituation der Bewohner an den Parkgrenzen zu verbessern, was jedoch noch mehr Menschen in die Region lockte und den Druck auf den Park erhöhte.
In neuerer Zeit setzen Naturschützer deshalb auf eine neue Strategie: Die Einheimischen sollen Teile des geschützten Landes („Wildlife Management Areas“) und damit auch die Verantwortung dafür selbst übernehmen. Sie können durch den Tourismus selbst davon provitieren und müssen die Teile dafür im Eigeninteresse auch schützen. Der Erfolg dieser Strategie steht offen.
Prof. Bernhard Grzimek (1909–1987)
Bekannt und berühmt wurde der Zoologe Bernhard Grzimek vor allem durch seine Fernsehsendung „Ein Platz für Tiere“ und seinen Kino lm „Serengeti darf nicht sterben“, für den er mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. In einer Zeit als der Naturschutz noch weitgehend unbekannt war, appellierte Grzimek mit seinem Film für den Erhalt des Serenge – Nationalparks.
Arten- und Naturschutz als Lebensaufgabe
Der 1909 im schlesischen Neisse geborene Bernhard Grzimek studierte Veterinärmedizin und Zoologie in Leipzig und eröffnete nach dem Studium 1932 eine Tierarztpraxis. Arten- und Naturschutz waren die Lebensaufgabe Grzimeks, der beständig zu verhindern versuchte, dass einzelne Tierarten ausgerottet und Lebensräume zerstört oder zersiedelt wurden.
1975 gründete er zusammen mit einigen anderen Umweltschützern den „Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland“, war einige Jahre Präsident des „Deutschen Naturschutzrings“ und trieb maßgeblich die Einrichtung verschiedener Nationalparks in Deutschland voran.
1987 starb Grzimek während einer Zirkusvorstellung in Frankfurt. Seinem Wunsch nach wurde er in Tansania neben seinem Sohn Michael Grzimek beerdigt, der dort im Jahre 1959 während der Dreharbeiten zu „Serenge darf nicht sterben“ bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war.
Wie verläuft die Wanderroute der Gnus? Und wie viele Wildtiere gibt es überhaupt?
Diese Fragen wollte der Zoodirektor, Wissenschaftler und Tierfilmer Bernhard Grzimek zusammen mit seinem Sohn Michael klären. Mensch und Tier unter einen Hut zu bringen, das war bereits zu Grzimeks Zeiten eine schwierige Aufgabe und zuweilen eine Sisyphusarbeit. „Man kann Menschen … nicht zwingen, Wilde zu bleiben oder sich nicht zu vermehren. Deswegen hat man jetzt überall eingesehen: Ein Nationalpark muss menschenleer sein, es gehören weder Europäer noch Afrikaner hinein.“ So schrieb Grzimek in seinem Buch „Serengeti darf nicht sterben“. Ihre Forschungsarbeit dokumentierten sie in dem preisgekrönten Film „Serenge darf nicht sterben“. Für seinen Sohn Michael Grzimek wurde die Serenge sein Schicksal: Während der Dreharbeiten verunglückte er mit dem legendären Zebraflugzeug tödlich.
Für seinen Vater blieb die Rettung der Serengeti Mittelpunkt seines Lebens. Dass es dieses Weltwunder der Natur ohne Professor Grzimek nicht mehr gäbe, davon ist sein Nachfolger, Dr. Markus Borner, überzeugt. Seit über 20 Jahren lebt der Schweizer Zoologe mitten im Nationalpark. Im Auftrag der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt kämpft er noch heute für die Zukunft des Nationalparks.
Quelle: Roadbook go4school 2016 – Opportunity in Aktion
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